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Auf dem Blocksberg: (Hexen-) Tanz in den Mai

Hexe in Baum geritzt
Den Hexen auf der Spur: Tanz in den Mai auf dem Blocksberg © m.prinke/flickr.com

Der Blocksberg ist eigentlich der Brocken im Harz. Den meisten wird dieses Detail zur Location des berühmten und für Ausschweifungen berüchtigten Volksfestes bereits bekannt sein. Alle anderen denken jetzt vielleicht an Wandern und Vogelbeobachtung. Aber: Auf dem höchsten Berg des Mittelgebirges erwartet einen zur Walpurgisnacht am Maivorabend Goethes Faust als Rockoper. Und drumherum bieten die Ortschaften eine Menge Volksfestatmosphäre, mit Hexen- und Teufelskostümen und Livemusik. Wandern kann man dann am ersten Mai ja immer noch…

Der Mai ist gekommen bzw. gesungen in Marburg

1. Mai Walpurgisnacht
Rathausplatz in Marburg: Hier wird der Mai mit Gesang begrüßt. © Allie_Caulfield/flickr.com

Etwas Beschaulicher und trotzdem nicht ohne Würstchenstände geht es in Marburg zu. Um Mitternacht singen alle gemeinsam „Der Mai ist gekommen“. Also alle, die sich bis dahin auf dem Rathausmarkt versammelt, das Volksfest genossen und nach Möglichkeit ein Würstchen gegessen haben. Abgesehen vom Selbersingen treten nämlich auch noch Bands auf. Und es gibt Würstchen, aber das sagte ich ja schon….

Wo wächst eigentlich der Maibaum?

1. Mai Walpurgisnacht
So schön kann es werden, wenn er nicht gestohlen wird: Elmenhorster Maibaum © Awaya Ledgends/flickr.com

In Hamburg nicht so wirklich, habe ich festgestellt. Aber nicht weit davon entfernt: Denn in Nordfriesland wird die bemalte Kranz-Baumstammkonstruktion mit den schicken Bändern am Monatsersten mit dazugehörigen Feierlichkeiten aufgestellt. Wenn es schlecht (aber traditionsbewusst) läuft, wird der Baum geklaut. Es handelt sich dabei aber nicht um einen schnöden Diebstahl. Sondern es geht, wie zum Beispiel in Ostfriesland, darum, den Baum mit drei Spatenstichen zu markieren, um ihn am nächsten Tag abzuholen und neben dem eigenen Baum zu platzieren. Im Oberösterreichischen Linz ist es dagegen üblich, den Baum durch Schieflage als gestohlen zu kennzeichnen, um ihn dann in den eigenen Ort zu transportieren.
Das Aufstellen des Maibaums, egal ob geklaut oder selbst gebaut, ist in Ostfriesland, Emsland,  Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und Tschechien auf jeden Fall mit einem Fest verbunden. Und mit dem Maitanz: Dabei kommen dann die bereits erwähnten bunten Bänder zum choreographischen Einsatz. Auch in Skandinavien wird übrigens gemaibäumelt, allerdings – aufgepasst! – eher an Mittsommer und das ist am 24. Juni.

Wärmendes Maifeuer bzw. flammendes Inferno

1. Mai Walpurgisnacht
Nichts für Stockbrot und Marshmellow: Maifeuer in Erfurt © iotae/flickr.com

Wer Osterfeuer mag und schnell friert, wird Maifeuer lieben. Denn Ende April ist es nachts meistens schon wärmer. Zumindest ein bisschen. In alter, inquisitorischer Tradition wird dabei mancherorts zusätzlich eine Strohpuppe mit Hexenkostüm verbrannt. Das wärmt dann natürlich auch ein bisschen. Andere belassen es hingegen einfach beim übersichtlichen Lagerfeuer. Wirklich groß und doch nicht wirklich offiziell ist das Heidelberger Maifeuer an der Thingstätte, bei dem sich jedes Jahr tausende Heidelberger, Feuerspucker und -jongleure mehr oder weniger mitten im Wald treffen. Etwas kleiner, dafür aber mit sanitären Anlagen, Stromversorgung und von der Polizei offiziell erlaubt, sind dafür die Maifeuer an Nord- und Ostsee. Hier kann man zur Lagerfeueratmosphäre auch noch das Meeresrauschen im Mondlicht genießen.

 

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